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Aschermittwoch

Der Aschermittwoch, auch Tag der Asche oder Aschetag genannt, stellt den großen Beginn der 40-tägigen Fastenzeit dar. Der Aschermittwoch ist der Tag nach dem Faschingsdienstag.

Das Datum des Aschermittwoches wird, wie bei den meisten Festtagen der Kirche, nach dem Osterfest berechnet und der Aschermittwoch ist somit ein beweglicher Feiertag. Der Aschermittwoch ist immer der 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der Aschermittwoch kann daher frühestens am 4. Februar und spätestens am 10. März stattfinden. Besondere Bedeutung hat der Aschermittwoch, da er die 40-tägige Fastenzeit bis zum Ostersamstag einleitet. Das sind zwar eigentlich 46 Tage, allerdings zählen die Sonntage nicht zur Fastenzeit. Die Fastenzeit soll die Menschen auf Ostern vorbereiten und an die Zeit erinnern, an denen Jesus betend und fastend 40 Tage in der Wüste verbrachte. In der Ostkirche gibt es keinen Aschermittwoch, da dort die Fastenzeit bereits am Sonntag der siebten Woche vor dem Osterfest beginnt.

Geschichte des Fastens & des Aschermittwochs

Schon im zweiten Jahrhundert übten Christen vor dem Ostersonntag eine Fastenzeit aus. Damals waren außer wenigen Bissen Brot und Wasser zum Trinken alle Nahrungsmittel verboten. Viel später mussten die Menschen vor Ostern nur noch auf Fleisch, Milchprodukte und Eier verzichten. Seit dem 15. Jahrhundert ist alles ein bisschen lockerer. Papst Paul VI. bestimmte, dass Fasten nur noch am Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtend ist.

Bis zum Ende des 10. Jahrhunderts wurden Menschen, welche schwer gesündigt hatten, am Aschermittwoch aus der Kirche vertrieben und mussten ein sogenanntes Bußgewand tragen, das mit Asche bestreut wurde. Papst Urban II. empfahl im 11. Jahrhundert der ganzen Kirche, die Aschebestreuung als Brauch aufzunehmen. Der Brauch, die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des vergangenen Jahres zu gewinnen, entstand erst Ende des 12. Jahrhunderts. Immer mehr Menschen nahmen die Aschebestreuung aus Toleranz mit den vertriebenen Büßern auf sich. Violette Tücher (Fastentücher) verdecken in der Fastenzeit den Altar der Kirche. Das älteste und größte Fastentuch Österreichs befindet sich im Dom zu Gurk und stammt aus dem Jahr 1458.

Brauchtum am Aschermittwoch

Bei Männern wurde das Aschenkreuz ursprünglich auf das Haupt gestreut und bei Frauen auf die Stirn gezeichnet. Heute ist meist nur noch das Aschenkreuz üblich. Mit diesem speziellen Ritual soll der Mensch zur Umkehr aufgerufen und an seine Vergänglichkeit erinnert werden. Dabei werden die Worte „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ gesprochen.

Traditionell wird am Aschermittwoch auf Fleisch, Süßigkeiten und andere Sachen verzichtet. Viele nutzen daraufhin die 40-tägige Fastenzeit um über bestimmte Gewohnheiten nachzudenken und beispielsweise auf Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten, Handy oder Fernsehen zu verzichten. Die meisten Menschen machen sich auch wie zu Neujahr gute Vorsätze wie zum Beispiel mehr zu lernen oder sich gesünder zu ernähren.

Da der Aschermittwoch in Österreich kein gesetzlicher Feiertag ist und somit ein normaler Arbeitstag, können Arbeitgeber ihren Angestellten den Besuch eines Gottesdienstes ermöglichen und sie deshalb für die Zeit des Gottesdienstes von der Arbeit freistellen. Dadurch soll den Gläubigen der Empfang dieses heiligen Sakramentales ermöglicht werden, ohne dass dafür ein zusätzlicher freier Tag eingeführt werden müsste. Auch an Schulen ist an Aschermittwoch nicht frei. In den meisten Schulen geht man gesammelt zu einer Messe und so wird es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, auch das heilige Sakrament zu empfangen.

Fasten in anderen Ländern

In den meisten Religionen gibt es Fastenzeiten, die über längere Zeit andauern. Sie beginnen an unterschiedlichen Zeitpunkten und sie dauern unterschiedlich lange. Beispielsweise im Islam dürfen die Gläubigen im Fastenmonat Ramadan 4 Wochen lang von Sonnenaufgang bis -untergang nichts essen und auch nichts außer Wasser trinken. Kinder, Behinderte, Alte und Schwache sind vom Ramadan allerdings ausgeschlossen. Buddhisten und Hinduisten fasten meist freiwillig, denn dort gibt es keine bestimmte verpflichtende Fastenzeit. Allerdings gilt in allen Religionen die Fastenzeit als Zeit der Stille, der Besinnung und der Konzentration auf das Wesentliche in der Menschen die Zeit nutzen sollen um über ihr Leben nachzudenken und Gewohntes zu verändern.