Das christliche Fest Allerheiligen (auch Omnium Sanctorum), an dem allen Heiligen gedacht werde, findet im römisch-katholischen Kalender am 1. November statt. Die Orthodoxen hingegen gedenken ihren Heiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten. Allerheiligen ist dabei für die katholischen Kirchen ein Hochfest und die liturgische Farbe ist weiß.
Das nächste Mal Allerheiligen ist am 1. November .
Der 1. November ist der 305. Tag (in Schaltjahren der 306. Tag) des Jahres im gregorianischen Kalender. Es sind noch genau 60 Tage bis zum Jahresende.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte von Allerheiligen
Bereits im antiken Christentum gab es jährliche Gedenktage für Verstorbene, Heilige und Märtyrer. Da damalsdie Heiligengemeinschaft relativ schnell gewachsen ist, war es irgendwann allerdings unmöglich jedem Heiligen einen einzelnen Tag zu widmen und diesen entsprechend zu feiern. Um dennoch den Heiligen Rechnung zu tragen führte die Ostkirche im 4. Jahrhundert bereits einen sog. „Herrentag aller Heiligen“ und damit ein vereintes Allerheiligenfest am 1. Sonntag nach Pfingsten ein. Papst Bonifatius IV., seines Zeichen Repräsentant der Westkirche, zog im Jahr 609 oder 610 nach, indem er einerseits das Pantheon in Rom der Jungfrau Maria sowie allen Märtyrern weihte und andererseits einen jährlichen Festtag im Gedenken an alle Heiligen am Freitag nach Ostern einführte.
Ein Jahrhundert später weihte Papst Gregor III. eine Kapelle im Petersdom allen Heiligen und verschob den Termin für den jährlichen Festtag auf den 1. November für die Stadt Rom. Im Laufe des nächsten Jahrhundert verbreitete sich dieser Brauch über Frankreich hinein in die ganze Westkirche, sodass im Jahr 835 Papst Gregor IV. den 1. November als Termin für die gesamte Westkirche festgelegt hat.
Eine andere Theorie besagt, dass der christliche Feiertag auf dem keltischen Fest „Samhain“ (auch Samuin oder Samain) beruht. Dieses Totenfest am ersten Tag des Winters am Vorabend des 1. Novembers ist eines der vier großen irisch/keltischen Feste.
Ab dem Ende des 10. Jahrhunderts gesellte sich tags darauf Allerseelen am 2. November, als Gedenktag für alle Verstorbenen, die sich im Pulgatorium befinden, zu Allerheiligen dazu.
Brauchtum zu Allerheiligen
Zu Allerheiligen werden in Österreich traditionell die Gräber der verstorbenen Familienmitglieder besucht, um dort Kerzen anzuzünden. Dabei kommt es auch vielerorts zu musikalischen Kundgebungen am Friedhofsgelände.
Darüber hinaus verschenken traditionell die Tauf- bzw. Firmpaten zu Allerheiligen den sog. Allerheiligenstriezel an ihre Patenkinder. Dieser Striezel wird nahezu österreichweit verschenkt und ist ein in Form geflochtener, mit Streuseln bestreutes Gebäck in Form eines Zopfes aus Germ- bzw. Hefeteig. In Tirol wird vielerorts der sog. „Gotlpack“ zelebriert, d.h. dass das Patenkind von seinem Paten bzw. seiner Patin ein kleines Geschenk erhält, dass nicht zwingend ein Allerheiligenstriezel sein muss.
Biblische & katholische Grundlage zu Allerheiligen
Der Apostel Paulus bezeichnet in der Bibel alle Christen als Heilige (1 Kor 1, 1-3). Die Christen sind deshalb Heilige, weil sie durch das Sakrament der Taufe unwiderruflich mit Jesus Christus verbunden sind. Der Heilige Geist lebt und wirkt in ihnen. Die Kirche ist die Gemeinschaft der Heiligen, d.h. der Menschen die von Gott durch Glauben und Taufe geheiligt worden sind. Dazu gehören die Lebenden und die Verstorbenen. Am Fest Allerheiligen (1. November) wird die Gemeinschaft der Heiligen gefeiert.
Menschen, in deren Leben die Botschaft Jesu besonders aufleuchtet, erklärt die Kirche zu Vorbildern und spricht sie heilig. An Sie erinnern auch Gedenk- und Namenstage.
Allerheiligen im Ausland
Allerheiligen ist nicht nur in Österreich ein gesetzlicher Feiertag. Auch in den katholisch geprägten Bundesländern Deutschlands als auch in den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz wie auch in Liechtenstein ist Allerheiligen per Gesetz arbeitsfrei. In den betroffenen Deutschen Bundesländern gilt dieser Feiertag als still. D.h. es dürfen weder öffentliche Tanzveranstaltungen noch laute Musik praktiziert werden. Darüber hinaus ist er auch in folgenden Ländern gesetzlich frei: Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Polen, Portugal, Spanien, Slowakei und Slowenien.
Im deutschen Mainz wird der sog. „Newweling“ jährlich zu Allerheiligen entzündet. Dabei handelt es sich um eine besondere, traditionelle Mainzer Kerze.
Weitere Feier- und Gedenktage am 1. November
Algerien feiert seit 1954 am 1. November seinen Nationalfeiertag. Ebenso feiert Antigua und Barbuda zu Allerheiligen ihre Unabhängigkeit von Großbritannien seit 1981.
Darüber hinaus findet am Vortag bzw. -abend mittlerweile in vielen Ländern Europas Halloween statt. Einen Tag nach Allerheiligen steht mit Allerseelen ein weiterer Gedenktag im römisch-katholischen Kalender.
Gesetzliche Regelung
Der 1. November fällt in Österreich laut § 7 Arbeitsruhegesetz unter die sog. Feiertagsruhe und ist dadurch ein gesetzlicher Feiertag. Demnach haben ArbeitnehmerInnen Anspruch auf eine ununterbrochene Ruhezeit von 24 Stunden, also arbeitsfrei.