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Reformationstag 31. Oktober

Der Reformationstag (auch bekannt als Reformationsfest oder Gedenktag der Reformation) wird von evangelischen Christen in Österreich am 31. Oktober begangen. Der Reformationstag wird im Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther gefeiert.

Der nächste Reformationstag ist am 31. Oktober .

Der 31. Oktober ist der 304. Tag des gregorianischen Kalenders (der 305. in Schaltjahren). Es bleiben somit noch 61 Tage bis zum Jahresende.

Entstehung des Reformationstages

Der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther soll am 31. Oktober im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg seine 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablasshandel und Buße angeschlagen haben. Durch diesen wichtigen Schritt leitete er die Reformation der Kirche ein. Er bestritt die herrschende Ansicht, dass eine Erlösung von Sünden nur durch sogenannten Ablasshandel, also einer Geldzahlung, möglich sei. Die Erlösung der Sünden sei jedoch schon durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz geschehen. Die Thesen formulieren eine Kritik an den damals herrschenden Zuständen auf der Grundlage der Bibel. Die Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen war eines der bedeutendsten Ereignisse in der Frühen Neuzeit das sogar noch bis heute anhält.

Luthers 95 Thesen

Nachfolgend findest du die vollen 95 Thesen, welche grundlegend zur Reformation der Kirche beigetragen haben:

  • 1: Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht „Tut Buße“  hat er gewollt, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
  • 2: Dieses Wort kann nicht von der Buße als Sakrament, das heißt von der Beichte und Genugtuung –, die durch das priesterliche Amt verwaltet wird, verstanden werden.
  • 3: Es bezieht sich nicht nur auf eine innere Buße, ja eine solche wäre gar keine, wenn sie nicht nach außen mancherlei Werke zur Abtötung des Fleisches bewirkte.
  • 4: Daher bleibt die Strafe, solange der Haß gegen sich selbst – das ist die wahre Herzensbuße – bestehen bleibt, also bis zum Eingang ins Himmelreich.
  • 5–6: Der Papst kann nur Strafen erlassen, die er selbst auferlegt hat.
  • 7: Gott erlässt Strafen nur denjenigen, die sich dem Papst unterwerfen.
  • 8–9: Die kirchlichen Bestimmungen über die Buße und das Erlassen von Strafen gelten nur für die Lebenden, nicht für Verstorbene.
  • 10–13: Eine Strafe darf nicht für die Zeit nach dem Tod ausgesprochen werden.
  • 14-16: Je geringer der Glaube an Gott ist, umso größer ist die Angst vor dem Tod und dem Fegefeuer als Reinigungsort vor Himmel und Hölle..
  • 17–19: Es ist gesichert, dass Verstorbene im Fegefeuer ihr Verhältnis zu Gott nicht mehr ändern können.
  • 20–24: Die Ablassprediger irren, wenn sie sagen: „Jede Strafe wird erlassen.“
  • 25: Die gleiche Macht, die der Papst bezüglich des Fegefeuers im Allgemeinen hat, besitzt jeder Bischof und jeder Seelsorger in seinem Arbeitsbereich.
  • 26–29: Der Papst erreicht die Vergebung im Fegefeuer durch Fürbitte, aber die Ablassprediger irren, wenn sie Vergebung gegen Geld versprechen. So steigen die Einnahmen der Kirche, aber die Fürbitte ist allein von Gottes Willen abhängig.
  • 30–32: Niemand kann durch den Ablass Vergebung mit Sicherheit erreichen.
  • 33–34: Der Ablass des Papstes ist keine Gabe Gottes, bei der Menschen mit Gott versöhnt werden, sondern nur eine Vergebung der von der Kirche auferlegten Strafen.
  • 35–40: Niemand kann Vergebung ohne Reue erhalten; aber wer wirklich bereut, hat Anspruch auf völlige Vergebung – auch ohne bezahlten Ablassbrief.
  • 41–44: Das Kaufen der Ablassbriefe hat nichts mit Nächstenliebe zu tun, auch befreit es nur teilweise von der Strafe. Wichtiger sind gute Werke der Nächstenliebe wie Unterstützung für Arme oder Hilfsbedürftige.
  • 45–49: Wer einem Bedürftigen nicht hilft, aber stattdessen Ablass kauft, handelt sich den Zorn Gottes ein.
  • 50–51: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablassprediger kennen würde, würde er davon nicht den Petersdom in Rom bauen lassen.
  • 52–55: Aufgrund eines Ablassbriefes ist kein Heil zu erwarten. Es ist falsch, wenn in einer Predigt länger über Ablass gesprochen wird als über Gottes Wort.
  • 56–62: Der Schatz der Kirche, aus dem der Papst den Ablass austeilt, besteht nicht aus weltlichen Gütern, sondern aufgrund des Evangeliums. Aber die Vergebung der Sünden durch Jesus Christus ist der wahre Schatz der Kirche.
  • 63–68: Der Ablass ist das Netz, mit dem man jetzt den Reichtum von Besitzenden fängt.
  • 69–74: Die Bischöfe und Pfarrer sollen die Ablassprediger beobachten, damit sie nicht ihre eigene Meinung anstelle der päpstlichen predigen.
  • 71–74: Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasses spricht, sei verworfen und verflucht. Der Papst will vielmehr den Bannstrahl gegen diejenigen schleudern, die unter dem Vorwand des Ablasses auf Betrug hinsichtlich der heiligen Liebe und Wahrheit sinnen.
  • 75–78: Der Ablass kann keine schwerwiegenden und auch keine geringfügigen Sünden vergeben.
  • 79–81: Es ist eine Gotteslästerung, das Ablasskreuz mit dem Wappen des Papstes in den Kirchen mit dem Kreuz Jesu Christi gleichzusetzen. Wer solche freche Predigt hält, kann das Ansehen des Papstes gefährden, etwa durch spitzfindige Fragen der Laien:
  • 82: Warum räumt der Papst nicht das Fegefeuer für alle aus?
  • 83: Warum bleiben Totenmessen für Verstorbene bestehen, wenn es nicht erlaubt ist, für die Losgekauften zu beten?
  • 84-85: Warum kann ein gottloser Mensch gegen Geld Sünden vergeben?
  • 86: Warum baut der reiche Papst nicht wenigstens den Petersdom von seinem Geld?
  • 87: Was erlässt der Papst demjenigen, der durch vollkommene Reue ein Anrecht auf völligen Erlass der Sünden hat?
  • 88: Warum schenkt er nur einmal am Tag allen Gläubigen Vergebung und nicht hundertmal täglich?
  • 89: Warum hebt der Papst frühere Ablassbriefe wieder auf?
  • 90–95: Man soll die Christen ermutigen, Jesus Christus nachzufolgen, und sie nicht durch Ablassbriefe falsche geistliche Sicherheit erkaufen lassen. Weg mit diesen falschen Ablasspredigern!

Reformationstag in anderen Ländern

In der Schweiz wird der Reformationstag am ersten Sonntag im November begangen.

Gesetzliche Regelungen am 31. Oktober

Im überwiegend katholischen Österreich ist der 31. Oktober leider kein gesetzlicher Feiertag. Jedoch haben evangelische Schüler am 31. Oktober schulfrei und evangelischen Arbeitnehmern ist ein Besuch des Gottesdienstes möglich.

Weitere Feier- und Gedenktage am 31. Oktober

Am 31. Oktober wird weltweit Halloween gefeiert und in Österreich laden die Banken traditionell zum Weltspartag.

Die österreichisch-ungarische Monarchie endet durch den Austritt Ungarns im Jahr 1918.

Der 31. Oktober ist zudem Namenstag von Christoph, Elisabeth und Wolfgang und der Geburtstag von Bud Spencer, einem italienischen Schauspieler.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/95_Thesen

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