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Gründonnerstag

Der Gründonnerstag ist der Tag vor dem Karfreitag und zählt zu den drei Kartagen. Als biblischer Tag des letzten Abendmahls und der damit verbundenen erstmaligen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst ist der Gründonnerstag einer der höchsten christlichen Feiertage im Jahr. Wie der Name schon vermuten lässt, findet der Gründonnerstag am Donnerstag vor dem Karfreitag statt.

Am Abend wird in allen Kirchen die Messe vom letzten Abendmahl gefeiert. Während des Glorias läuten alle Glocken, danach schweigen die Glocken bis zum Gloria der Osternacht. Auf den Einsatz von Instrumenten zwischen dem Gloria der Abendmahlsmesse und dem Gloria der Osternacht soll verzichtet werden.

Gründonnerstag – Biblische Grundlage

Jesus nahm mit seinen 12 Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung das letzte Abendmahl ein. Indem er im Rahmen des Abendmahls das Brot brach und mit den anderen Teilnehmenden aus einem Kelch trank, begründete er die Eucharistie. Seither sind Brot und Wein zu Symbolen des gesamten Christentums geworden. Jesus wusch während des letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße und trocknete sie mit dem Tuch, das ihn umgürtete. Durch dieses Beispiel wollte er zeigen, dass auch die Jünger untereinander zum Dienen bereit sein müssen. Anschließend an das letzte Abendmahl wanderte Jesus zum Ölberg, wurde von Judas verraten und von den Römern verhaftet. Trotz Judas‘ Verrat und das Leugnen seiner Jünger nahm Jesus die Schuld auf sich und machte Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod. Jesus forderte seine Jünger auf, fortan das Abendmahl zu feiern.

Auszug aus der Bibel zum Gründonnerstag

Dann nahm er Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten:
„Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut das, um euch an mich zu erinnern!“
Ebenso nahm er, nachdem sie gegessen hatten, einen Becher mit Wein und gab ihn den Jüngern mit den Worten:
„Dieser Becher ist der neue Bund, besiegelt mit meinem Blut, das für euch vergossen wird.“

Brauchtum zu Gründonnerstag

In Österreich ist es Brauch, am Gründonnerstag etwas Grünes zu essen, zum Beispiel Spinat mit Spiegelei. Es finden in vielen Regionen Umzüge mit Ratschen und Klappern statt, deren Lärm die nach dem Gloria der Messe vom letzten Abendmahl schweigenden („nach Rom geflogenen“) Kirchenglocken ersetzen, aber auch böse Geister und Dämonen vertreiben soll. Kinder ziehen meistens vom Gründonnerstag bis Karsamstag dreimal täglich ratschend durch die Dörfer. Es gibt auch unzählige Bauernregelen in Österreich die u.a. besagen: „Ist der Gründonnerstag weiß, wird der Sommer sicher heiß.“

Gründonnerstag in anderen Ländern

In Großbritannien ehrt die Queen verdiente Bürger mit Gründonnerstag-Geld. Dieser Brauch soll an Jesus erinnern, der seinen Jüngern die Füße wusch.

In Thüringen sollte jeder an Gründonnerstag eine gebackene Brezel essen, da einem sonst Eselsohren wachsen können. Teilweise sind die Brezeln mit Pudding gefüllt, ähnlich einem Streusel-Plätzchen.

In Coburg werden zum Teil die Ostereier schon am Gründonnerstag gesucht, gebracht vom Grünen Hasen. Dabei ziehen Kinder mit dem Spruch „Guten Morgen, guten Morgen zum Gründonnerstag, gebt mir was in den Bettelsack“ von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu bekommen.

Am Gründonnerstag verkleiden sich die schwedischen Kinder als „Osterweiber“. Sie laufen mit langen Röcken und Kopftüchern durch die Straßen und betteln an den Türen um Süßigkeiten, im Gegenzug überreichen sie selbstgemalte Osterbilder.