Der Karsamstag (auch Karsonnabend, der Tag der Totenstille oder stiller Samstag) ist der Tag der Grabesruhe Christi und letzte Tag der Karwoche. Wie der Name schon sagt findet der Karsamstag an einem Samstag statt. Das Wort Kar steht dabei für Klage, Kummer und Trauer. Auf den Karsamstag folgt immer der Ostersonntag. Der Karsamstag ist der Tag, an dem die Kirche mit Fasten und Gebet seine Auferstehung, die am darauf folgenden Tag (dem Ostersonntag) stattfindet, erwartet. Am Karsamstag findet keine Eucharistiefeier statt. In manchen Regionen gilt der Karsamstag bereits als Freudentag, während in anderen Ländern die Trauerstimmung des Vortages anhält. Oft ist der Karsamstag auch ein beliebtes Datum für Taufen.
Entstehung Karsamstag
Nachdem Jesus am Karfreitag vom Kreuz abgenommen wird und in einem leeren Grab bestattet wurde, bricht Trauer und Verzweiflung bei seinen Anhängern aus. Für die westlichen Kirchen ist dieser Tag ein strenger Fast- und Trauertag. Der Karsamstag ist der letzte Tag der Karwoche und der vierzigtägigen Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt.
„Nach Sonnenuntergang am Sabbat – dem Ende des Sabbats – gingen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pontius Pilatus und baten ihn, eine Wache am Grab Jesu aufzustellen, um Seine Jünger daran zu hindern, den Leichnam Jesu zu entfernen. Sie hatten sich daran erinnert, dass Jesus sagte, Er würde in drei Tagen auferstehen. Und sie wollten alles ihnen Mögliche tun, damit das nicht passiert. Wir wissen aus späteren Berichten, dass die römischen Wachsoldaten nicht in der Lage waren, die Auferstehung zu verhindern. Als am Morgen des nächsten Tages Menschen zum Grab kamen, fanden sie es leer vor. Der Herr war auferstanden.“
Brauchtum am Karsamstag
In Österreich ist der Brauch des heiligen Grabes weit verbreitet. Dabei wird in einer Seitenkapelle eine Jesusfigur aufgebahrt, die mit Blumen und Kerzen geschmückt wird. Die darauffolgende Osternacht gilt als Höhepunkt des gesamten katholischen Kirchenjahres, denn in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag verwandelt sich die Trauer in Freude. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der Osternacht. Erst seit 1951 ist die große Feier der Auferstehung nach Einbruch der Dunkelheit wieder erlaubt, sie darf allerdings erst ab 20 Uhr beginnen. Ein anderer Brauch in Österreich ist die Speisesegnung. In Körben werden die Osterspeisen wie zum Beispiel Schinken, Würste, Eier oder Obst zur Segnung gebracht. Mit den gesegneten Speisen gehen die Gläubigen nach Hause und setzen sich am Ostersonntag zum Ostermahl zusammen. Auch Osterfeuer sind ein beliebter Brauch in der Osternacht in Österreich. Das Osterfeuer wird dabei bereits am Karsamstag entzündet. Es handelt sich dabei um möglichst hoch aufgetürmte Holzstöße. In ländlichen Gegenden halten Dörfer einen Wettstreit um das höchste Feuer ab.
Karsamstag in anderen Ländern
In Mexiko ist der Karsamstag als „Judas-Tag“ bekannt, beidem sogenannte Judasfiguren verbrannt werden. Kinder erhalten solche, die mit Süßigkeiten gefüllt sind.
In Irland werden Heringe begraben, um die Fastenzeit symbolisch zu beenden und in Schottland brennen auf den Hügeln in der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag Osterfeuer.
Der Karsamstag ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, beispielsweise in Australien, Chile, Hong Kong, Panama, Seychellen, Sambia und Simbabwe.