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Ostersonntag

Der Ostersonntag ist der Festtag der Auferstehung Jesu Christi, und somit das höchste christliche Fest im Kalenderjahr. Mit dem Ostersonntag beginnen das Osterfest und die Osterzeit ist zeitgleich beendet. Wie der Name schon vermuten lässt, findet der Ostersonntag an einem Sonntag statt, genauer gesagt immer an dem ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr. Somit fällt der Ostersonntag jährlich in den Zeitraum zwischen 22. März und 25. April.

Der Tag nach dem Ostersonntag ist in vielen Ländern der Ostermontag, der in Österreich als gesetzlicher Feiertag gilt. Der Ostersonntag markiert das Ende der Fastenzeit und den Beginn der Osterwoche, die mit dem sogenannten „Weißen Sonntag“ endet. Mit dem Beginn der Osternacht wechselt die liturgische Farbe zum Weiß der Osterzeit.

Biblische Grundlage zum Ostersonntag

Am Sonntag entdeckten Frauen aus seiner Heimat das leere Grab Jesu Christi, die sein Sterben und seine Grablegung mitangesehen hatten. Dabei teilten ihnen Engel die Botschaft von der Auferstehung mit und sanden sie zu Petrus und den restlichen Jüngern, um diese Nachricht zu verkünden. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird die kirchliche Auferstehungsfeier der Osternacht gefeiert.

Wichtigkeit des Ostersonntag im Kalender

Die meisten beweglichen Gedenk- und Feiertage des Kirchenjahrs hängen vom Datum des Ostersonntags ab.

  • Aschermittwoch – 46 Tage vor dem Ostersonntag
  • Palmsonntag – der Sonntag und damit 7 Tage vor dem Ostersonntag
  • Gründonnerstag – 3 Tage vor dem Ostersonntag
  • Karfreitag – 2 Tage vor dem Ostersonntag
  • Christ Himmelfahrt – 39 Tage nach dem Ostersonntag (oft auch genannt als der „40. Tag“)
  • Pfingsten – 49 Tage nach dem Ostersonntag (oft auch genannt als der „50. Tag“)
  • Herz Jesu – am dritten Freitag nach dem Pfingstfest
  • Fronleichnam – 60 Tage nach dem Ostersonntag

Brauchtum am Ostersonntag

In Österreich suchen die Kinder am Ostersonntag bunt bemalte versteckte Ostereier und Süßigkeiten, die vom Osterhasen versteckt wurden. Man schmückt sein Haus mit Zweigen in Vasen und bunt bemalten Ostereiern. Ein Kuchen in Hasen- oder Lammform dient an diesem Tag häufig als Ostergebäck. Auch die Speiseweihung am Gründonnerstag oder am Karsamstag ist gebräuchlich, wobei traditionelle Osterspeisen wie zum Beispiel Osterschinken, Würste und Eier gesegnet werden. Bei den Kindern und Erwachsenen ist das „Eierpecken“ populär. Jeder Teilnehmer erhält ein Ei und stößt es mit dem Ei von einem anderen Teilnehmer zusammen. Der, von dem das Ei bis zum Schluss ganz bleibt, hat gewonnen. Viele verschicken auch Verwandten, Freunden und Bekannten Osterpostkarten mit fröhlichen Motiven.

Osterhase mit Milka Schokohase

Osterhase mit Milka Schokohase

Kirchliche Feierlichkeiten am Ostersonntag

Die Kirche feiert das Wunder der Auferstehung Jesu Christi und somit die Überwindung des Todes und die Erlösung aller Menschen. Die Messe beginnt mit der Weihe des Osterfeuers und der Osterkerze. Sie sollen zeigen, dass Jesus Christus das Licht in die Welt gebracht hat. Anschließend folgt der Wortgottesdienst, die Tauferneuerung, die Eucharistie und die Speisenweihe. Das Gloria, das während der ganzen Fastenzeit nicht gesungen wurde, und die Orgel und die Glocken erklingen in der Osternacht zum ersten Mal wieder. Es heißt sprichwörtlich „die Glocken sind aus Rom zurückgekehrt„, da sie am Gründonnerstag, dem Volksglauben nach, nach Rom fliegen. Nun lösen die Glocken wieder die knatternden Ratschen ab. Tausende katholische Christen feiern zusammen mit dem Papst, dem Oberhaupt der katholischen Kirche, am Ostersonntag die Ostermesse auf dem Petersplatz in Rom. An diesem Tag erteilt der Papst den Ostersegen „Urbi et Orbi“, welcher nur zu besonders feierlichen Kirchentagen gesprochen wird.

Ostersonntag in anderen Ländern

In Russland, Bulgarien, Schweden und Serbien werden hartgekochte Eier rot bemalt und sind das Symbol für das neue Leben, das durch das Opfer Christi erworben wurde.

In Griechenland wird nach der Auferstehungsliturgie die sogenannte Majiritsa, eine Suppe aus den Innereien des Lamms gegessen, das dann im Laufe des Ostersonntags am Spieß gegrillt wird. Am Abend finden in vielen griechischen Gemeinden Feuerwerke statt. Während der Ostertage begrüßt man sich, wie auch in vielen anderen Ländern mit dem Ostergruß „Christus ist auferstanden!“. Der Gegrüßte antwortet darauf „Er ist wahrhaftig auferstanden!“.

In der Slowakei, Ungarn und Rumänien werden Frauen von Männern mit Parfüm besprüht. Dies soll die Gesundheit und Schönheit der Frauen im kommenden Jahr erhalten.

In Tschechien ziehen beim Osterreiten am Ostersonntag mehrere Prozessionen von einer Pfarrgemeinde in die Nachbargemeinde, um die Botschaft der Auferstehung singend zu verkünden.

In Italien gibt es die sogenannte „Torta di Pasquetta“, eine Art Gugelhupf mit gekochten Eiern und Spinat. Die Auferstehung wird traditionell mit der Familie und Freunden mit Picknick gefeiert.

In Finnland ziehen Kinder mit Trommeln und Tröten durch die Straßen zur Beendigung der Trauerzeit. Dort ist Ostern auch das Fest der Kerzen.

In Schweden gehen Frauen nachts heimlich an eine Quelle, um Osterwasser zu holen. Schaffen sie es, dabei nicht gesehen zu werden und mit dem Wasser ihren Angebeteten zu bespritzen, dann erobern sie damit seine Liebe.

In England und Schottland lässt man Ostereier an Straßen hinunterrollen, bis die Schale ganz kaputt ist.

In den USA gibt es die traditionelle „Easter Parade“ in New York. Man verkleidet sich und fährt mit bunt geschmückten Wagen durch die Straßen. Am Weißen Haus findet das Eierrollen statt, wobei jeder Teilnehmer ein vom Präsidenten und seiner Gattin signiertes Holzei erhält.

Auf den Phillippinen fassen die Eltern die kleinen Kinder am Ostersonntag beim Kopf und heben sie hoch. Sie glauben, dass die Kinder so größer werden.

In Australien schöpfen verlobte Paare Ostern fließendes Wasser aus einem Bach und bewahren es bis zu ihrem Hochzeitstag auf. Bevor sie zur Kirche gehen, besprengen sie sich gegenseitig damit um Glück in der Ehe zu haben.